An der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck spielt das Thema Sprache eine zentrale Rolle. Gleich zu Beginn der fünften Klasse wird der Sprachstand der Kinder erfasst. Auf dieser Grundlage entwickeln die Lehrkräfte individuelle Förderangebote. Am Ende des Schuljahres überprüfen sie, welche Fortschritte erzielt wurden. Ergänzend haben die Schülerinnen und Schüler viermal pro Woche die Möglichkeit, an eigenen Forschungsfragen zu arbeiten – ein Konzept, das die Schule als „fachfreies Lernen“ bezeichnet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Schulentwicklung ein. Dieses Vorgehen stärkt nicht nur die Qualität des Unterrichts, sondern auch den Zusammenhalt in einer Schule, an der rund 40 Prozent der Kinder aus Familien mit Einwanderungsgeschichte kommen. Der Erfolg zeigt sich deutlich: Die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck erhält den Deutschen Schulpreis 2025.
Die Schule aus dem Ruhrgebiet gehört zu den sechs bundesweit ausgezeichneten Einrichtungen, die den Preis heute in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht bekommen haben. Zusätzlich erhielten drei weitere Schulen einen Themenpreis für ihre Arbeit im Bereich Demokratiebildung. Aus Nordrhein-Westfalen waren drei Schulen im Finale vertreten: neben der Preisträgerin aus Gelsenkirchen auch die Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck-Billerbeck sowie die Green-Gesamtschule aus Duisburg. Insgesamt hatten sich mehr als 100 Schulen für den Wettbewerb beworben.
Schulministerin Dorothee Feller betonte, dass Nordrhein-Westfalen über viele herausragende Schulen verfüge. Die Auszeichnungen im Rahmen des Deutschen Schulpreises seien jedes Jahr ein Beleg dafür. Die ausgezeichneten Einrichtungen zeichneten sich durch das große Engagement ihrer Lehrkräfte und durch innovative Unterrichtsformen aus, die nicht nur Wissen vermittelten, sondern auch das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler stärkten. Feller gratulierte der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck herzlich und sprach auch den beiden weiteren NRW-Schulen ihre Anerkennung aus. Zudem dankte sie den Lehrkräften für ihren Einsatz in Bereichen, die der Landesregierung besonders wichtig seien.
Seit 2006 vergeben die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung gemeinsam den Deutschen Schulpreis, unterstützt von der ARD und der ZEIT Verlagsgruppe. Wie in jedem Jahr durchliefen die Bewerberschulen ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Eine Jury aus 50 Mitgliedern wählte zunächst 20 Schulen aus, die zwischen April und Juni besucht und geprüft wurden. Daraus ging eine Endrunde mit 15 Schulen hervor.
Parallel dazu fand ein eigenes Verfahren für den Themenpreis „Demokratiebildung“ statt. Hierfür konnten sich Schulen unabhängig vom Hauptwettbewerb bewerben. Nach vertiefenden Interviews mit zehn ausgewählten Einrichtungen entschied eine Fachjury, welche fünf Schulen ins Finale kamen.
Seit Beginn des Wettbewerbs haben sich mehr als 2.700 Schulen um den Deutschen Schulpreis beworben. Bewertet werden Kriterien wie Unterrichtsqualität, Leistungsförderung, der Umgang mit Vielfalt, Verantwortungsübernahme sowie die Gestaltung des Schulklimas und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land NRW/ Veröffentlicht am 30.09.2025
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