Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Hochschulalltags geworden und wird von vielen Studierenden, Forschenden und Lehrenden als wertvolle Unterstützung in Studium, Forschung und Lehre genutzt. Besonders generative KI-Modelle, wie ChatGPT, helfen dabei, neue Texte, Tabellen, Grafiken sowie Audio- und Bilddateien zu erstellen. Auch bei der Recherche und Analyse von wissenschaftlicher Literatur oder der Zusammenfassung von Forschungsarbeiten erweist sich KI als nützlich.
Um das Potenzial der KI im Hochschulbereich noch besser ausschöpfen zu können, wird nun ein zentraler Zugang für alle Hochschulangehörigen bereitgestellt. Bisher war es notwendig, sich mit einem persönlichen Account beim Anbieter anzumelden, was die Weitergabe von persönlichen Informationen erforderlich machte. Dieser neue Zugang wird es allen Mitgliedern der öffentlich-rechtlichen Hochschulen sowie den Kunst- und Musikhochschulen in Nordrhein-Westfalen ermöglichen, ChatGPT zu nutzen, ohne ihre privaten Daten preisgeben zu müssen. Dabei wird garantiert, dass Anfragen anonym an einen Server in Europa übermittelt werden und nicht für Trainingszwecke der KI verwendet werden. Das Projekt KI:connect.nrw, das an der RWTH Aachen entwickelt wurde und mit einer Million Euro gefördert wird, sorgt für den Betrieb dieses Serviceportals und übernimmt auch die technische Betreuung.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte, dass Nordrhein-Westfalen nun die Voraussetzungen für einen einfachen und sicheren Zugang zur generativen KI für alle Studierenden schafft. Sie hob hervor, dass das Land damit zu den Vorreitern in Deutschland gehört und dass KI-Werkzeuge zunehmend integraler Bestandteil des täglichen Lebens werden. Ihrer Ansicht nach werde KI ihr volles Potenzial entfalten, wenn sie in Forschung und Lehre integriert werde.
Die zentrale Schnittstelle ermöglicht es, KI-Anwendungen auch im Lehrbetrieb offiziell zu nutzen. Während früher vor allem die Recherche in Bibliotheken eine Schlüsselkompetenz für Studierende war, ist heute der Umgang mit KI-Tools ein unverzichtbares Werkzeug für Studierende und Lehrende.
Durch den zentralen Zugang über KI:connect.nrw werden die Beschaffungsprozesse für die Hochschulen vereinfacht, da die Verhandlungen mit Lizenzgebern und der Aufbau der technischen Infrastruktur für den sicheren Zugang nur einmal für alle Hochschulen erfolgen müssen. Zudem bietet KI:connect.nrw den Hochschulen einen Support-Service an.
Unter der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) haben sich nordrhein-westfälische Hochschulen mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft zusammengeschlossen, um auf allen Ebenen der Hochschulbildung eng zusammenzuarbeiten und die digitale Transformation voranzutreiben. DH.NRW unterstützt die Hochschulen in den Bereichen Studium, Lehre, Forschung, Administration und digitale Infrastruktur.
Der Vorstandsvorsitzende von DH.NRW, Prof. Dr. Manfred Bayer, bezeichnete KI:connect als Vorbild für kooperative Zusammenarbeit innerhalb der digitalen Hochschule. Ein Mitglied, in diesem Fall die RWTH Aachen, entwickelt einen IT-Dienst, von dem alle anderen profitieren, was Ressourcen schont und einheitliche Standards etabliert.
Der neue Zugang wird ab sofort bereitgestellt und soll zunächst in einem mehrwöchigen Testbetrieb an sieben Hochschulen erprobt werden. Ab März wird dann allen 36 öffentlich-rechtlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, einschließlich der Musik- und Kunsthochschulen, der Zugang ermöglicht. Langfristig ist geplant, auch andere kommerzielle generative KI-Dienste sowie Open-Source-Anwendungen zugänglich zu machen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Land NRW/ Veröffentlicht am 31.01.2025
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