Hamburg glänzt mit fünf Exzellenzclustern in der Spitzenforschung

Nima

brunnen der lebensfreude am universitätsplatz in rostock, deutschland

Hamburg sichert sich fünf Exzellenzcluster in bundesweitem Wettbewerb

Hamburg verzeichnet einen beachtlichen Erfolg in der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern: Gleich fünf Exzellenzcluster wurden für die Hansestadt bewilligt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) haben heute nach einem intensiven Auswahlprozess die geförderten Projekte für die nächste Förderphase bekannt gegeben. Neben den vier bereits etablierten Clustern der Universität Hamburg (UHH) wurde erstmals auch ein neues Projekt der Technischen Universität Hamburg (TUHH) in die Förderung aufgenommen.

Ab dem Jahr 2026 werden diese fünf Exzellenzcluster zentrale Zukunftsfragen in interdisziplinären Teams bearbeiten. Die UHH kann mit ihren langjährig geförderten Clustern in den Bereichen Klimaforschung, Photonen- und Nanowissenschaften, Teilchenphysik und Manuskriptforschung ihre Position als Exzellenzuniversität weiterhin behaupten. Die TUHH freut sich über ihren ersten eigenen Exzellenzcluster: Das Projekt „BlueMat: Water-Driven Materials“ widmet sich der Entwicklung umweltfreundlicher Werkstoffe, die sich durch Wasserkontakt verändern. Die Förderung aller Cluster ist für sieben Jahre angelegt.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher betonte, dass die Verlängerung der bisherigen Förderungen und die Aufnahme eines neuen Clusters ein bedeutender Erfolg für die Stadt sei. Dies stärke den Wissenschaftsstandort zusätzlich, erklärte er, und dankte den Hochschulen und beteiligten Forschungsteams für ihren Einsatz.

Auch die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank würdigte den Erfolg als herausragenden Moment für Hamburg. Sie unterstrich, wie wichtig diese Unterstützung durch Bund und Länder gerade in Zeiten globaler Herausforderungen sei. Dass Hamburg mit fünf Clustern in die nächste Förderphase gehe, sei das Ergebnis einer intensiven und engagierten Vorarbeit. Sie hob hervor, wie viel Leidenschaft und harte Arbeit in die Anträge eingeflossen seien und sprach allen Beteiligten ihre Anerkennung aus. Besonders diejenigen Projekte, die diesmal nicht zum Zug kamen, ermutigte sie, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal hob hervor, dass Hamburgs Stärke in der engen Zusammenarbeit über Fachgrenzen und Institutionen hinweg liege. Der heutige Erfolg beweise, dass Exzellenz in einem unterstützenden Umfeld entstehen könne. Sie zeigte sich gespannt auf die neuen Impulse der geförderten Projekte und verwies auf die Bedeutung des heutigen Tages für die langfristige Entwicklung des Wissenschaftsstandorts.

Zur Exzellenzstrategie

Die Exzellenzstrategie zählt zu den größten Förderprogrammen für wissenschaftliche Spitzenforschung in Deutschland. Bis zum Jahr 2025 stehen jährlich 533 Millionen Euro zur Verfügung, ab 2026 erhöht sich dieser Betrag auf 687 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln werden interdisziplinäre Forschungsverbünde – die sogenannten Exzellenzcluster – unterstützt. Besonders erfolgreiche Universitäten können zudem den Titel „Exzellenzuniversität“ erlangen.

Bereits 2018 konnte die Universität Hamburg vier Exzellenzcluster für sich gewinnen und wurde 2019 als einzige Hochschule in Norddeutschland zur Exzellenzuniversität ernannt. Durch die nun genehmigten Projekte hat sie die Chance, diesen Titel bei der nächsten Begutachtung im Herbst zu verteidigen.

Die fünf geförderten Cluster im Überblick:

CliCCS – Climate, Climatic Change and Society
Dieses Cluster erforscht, wie sich Klimawandel und Gesellschaft gegenseitig beeinflussen. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für gesellschaftliche Transformationsprozesse zu schaffen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welche Klimazukünfte möglich und plausibel sind.

CUI: Advanced Imaging of Matter
Hier werden modernste Bildgebungstechniken genutzt, um Materie auf atomarer und subatomarer Ebene zu analysieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen unter anderem neue Anwendungen in Bereichen wie Datenspeicherung oder verlustfreier Stromleitung ermöglichen.

Quantum Universe
In diesem Cluster geht es um fundamentale Fragen zum Ursprung und zur Struktur des Universums. Forschende untersuchen vor allem, wie sich elementare Teilchen unmittelbar nach dem Urknall verhalten haben und welche Erkenntnisse sich daraus für heutige Fragestellungen in der Kosmologie und Teilchenphysik ableiten lassen.

Understanding Written Artefacts
Dieses Projekt analysiert schriftliche Artefakte aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen. Ziel ist es, die Nutzung und Bedeutung von Schrift über die Jahrhunderte hinweg zu verstehen – von den Ursprüngen in Mesopotamien bis hin zu digitalen Formaten.

BlueMat – Wassergesteuerte Materialien
Das neue Cluster der TUHH – in Kooperation mit der UHH – beschäftigt sich mit der Entwicklung innovativer Materialien, die durch den Kontakt mit Wasser veränderliche Eigenschaften aufweisen. Die Forschung orientiert sich an natürlichen Prozessen und verfolgt nachhaltige Ansätze in der Materialwissenschaft.

Mit diesen fünf Exzellenzclustern unterstreicht Hamburg seine Rolle als bedeutender Wissenschaftsstandort in Deutschland.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Hamburg/ Veröffentlicht am 22.05.2025