Hamburg baut die Berufsorientierung an allen Schulen weiter aus

Nima

Gymnasium

Hamburg hat seine Maßnahmen zur Berufsorientierung an Schulen weiter ausgebaut, wie eine kürzlich veröffentlichte Bilanz der Schulbehörde zeigt. Die Ergebnisse wurden von der Senatorin für Schule und Berufsbildung, Ksenija Bekeris, vorgestellt. Besonders erfolgreich zeigte sich das Konzept der Praxisklassen, das einen positiven Einfluss auf den Übergang in die Ausbildung hat. Schülerinnen und Schüler, die an diesen Klassen teilnehmen, weisen eine um zehn Prozentpunkte höhere Ausbildungsquote auf als jene, die nicht in Praxisklassen unterrichtet wurden. Darüber hinaus wird vermehrt ein stärkerer Fokus auf Berufsorientierungsmaßnahmen an Gymnasien gelegt, die vermehrt spezifische Berufsorientierungs-Module (BO-Module) buchen.

Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 15.000 Schülerinnen und Schüler an vertiefenden Berufsorientierungsmodulen teil, die in Zusammenarbeit mit anerkannten Trägern und Betrieben umgesetzt wurden. Für das laufende Schuljahr wurden bereits Module für über 17.000 Schülerinnen und Schüler gebucht.

Ksenija Bekeris betonte, dass die frühe Berufsorientierung eine zentrale Rolle dabei spiele, jungen Menschen einen gut vorbereiteten Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen – unabhängig von ihrer Schulform, Herkunft oder individuellen Bedürfnissen. Die Ergebnisse der letzten Jahre belegen, dass Hamburg hier auf dem richtigen Weg ist und die Schulen sich aktiv für die Umsetzung dieser Konzepte engagieren.

Die Praxisklassen, die seit dem Schuljahr 2019/2020 an den Schulen angeboten werden, sind besonders erfolgreich. Sie kombinieren Unterricht mit praktischen Erfahrungen in Betrieben und orientieren sich an einem „Mini-Dualen System“, das den Schülern eine direkte Verbindung zwischen Schule und Berufsleben ermöglicht. Schüler, die diese Klassen besuchen, zeigen im Vergleich zu anderen eine höhere Bereitschaft, in eine Ausbildung zu starten. Zudem sinkt die Zahl der Jugendlichen, die nach der 10. Klasse weiterhin in der Ausbildungsvorbereitung begleitet werden müssen.

An Gymnasien hat sich die Berufsorientierung ebenfalls stark professionalisiert. Zunehmend nehmen Gymnasien die Berufsorientierungs-Module der Schulbehörde in Anspruch, die digital gebucht werden können. Die Zahl der teilnehmenden Gymnasiasten hat sich in nur zwei Jahren verdoppelt. Im aktuellen Schuljahr haben 6.000 Schülerinnen und Schüler an diesen Modulen teilgenommen, was eine Steigerung von 100 Prozent im Vergleich zu 2022/2023 darstellt.

Für die Stadtteilschulen wurde im aktuellen Schuljahr das Fach „Berufliche Orientierung“ eingeführt, das den bisherigen Lernbereich „Arbeit und Beruf“ ersetzt. Der neue Bildungsplan behandelt Themen wie Arbeitswelt, wirtschaftliche Zusammenhänge und Verbraucherbildung und fördert die Entwicklung persönlicher beruflicher Perspektiven.

Ein weiteres Highlight ist das BO-Modul „MINT4girls“, das gezielt Mädchen anspricht und ihnen Berufe im MINT-Bereich näherbringt. 2024 nahmen 123 Schülerinnen an diesem Modul teil – ein Anstieg um zehn im Vergleich zum Vorjahr. Der Großteil der Teilnehmerinnen gab an, sich vorstellen zu können, einen MINT-Beruf zu ergreifen.

Ein bedeutender Schritt war auch die Einführung einer neuen Website für die Jugendberufsagentur Hamburg, die als zentrale Anlaufstelle für Lehrkräfte und externe Partner dient und in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Diese digitale Infrastruktur wird mit Unterstützung des Bundesbildungsministeriums entwickelt und soll zukünftig die wichtigste Plattform für die Berufsorientierung in Hamburg werden.

Zusätzlich erhalten auch neu zugewanderte Jugendliche verstärkte Unterstützung beim Übergang in Ausbildung oder Arbeit. Im Rahmen des Projekts „Integration durch Ausbildung und Arbeit – IDAA“ werden junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren intensiv begleitet. Auch das Projekt „IVK ESA Praxis“ in den internationalen Vorbereitungsklassen stärkt die Berufsorientierung.

Für junge Erwachsene, die nach dem Schulgesetz nicht mehr schulpflichtig sind, aber ihre schulische Ausbildung fortsetzen wollen, gibt es ebenfalls Angebote. Das Projekt „Übergänge in Ausbildung und Arbeit für Volljährige (U21)“ bietet bedarfsgerechte Unterstützung und orientiert sich an der erfolgreichen dualen Ausbildungsvorbereitung.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Hamburg/ Veröffentlicht am 06.05.2025