Die OpenEU-Allianz hat ihre Arbeit aufgenommen, mit dem Ziel, eine erste paneuropäische offene Universität zu schaffen. Die Rektor:innen der zehn teilnehmenden Universitäten, darunter die Universitat Oberta de Catalunya (UOC), die das Projekt leitet, sowie die FernUniversität in Hagen, trafen sich im Januar in Barcelona, um den Fahrplan für die kommenden Jahre zu definieren.
Unterstützt wird das Projekt von der Europäischen Kommission im Rahmen der Initiative Europäische Hochschulen und umfasst insgesamt 27 akademische und nicht-akademische Einrichtungen. Das Hauptziel ist es, Hochschulbildung zu modernisieren und auf ein inklusives, gerechtes und digitales Modell auszurichten, das lebenslanges Lernen fördert.
Prof. Dr. Àngels Fitó, Rektorin der UOC, erklärte, dass OpenEU eine wichtige Möglichkeit biete, qualitativ hochwertige Online-Hochschulbildung in Europa zu fördern, insbesondere in einer Zeit, in der kommerzielle Online-Universitäten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Sie betonte die Verantwortung der offenen Universitäten, weiterhin Studienmöglichkeiten für Menschen zu schaffen, die aus verschiedenen Gründen nicht an traditionellen Präsenz-Universitäten studieren können.
Prof. Dr. Stefan Stürmer von der FernUniversität in Hagen fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit innerhalb von OpenEU der FernUniversität helfen werde, international an Sichtbarkeit zu gewinnen und ihre Vernetzung auf europäischer Ebene auszubauen.
Die strategischen Ziele von OpenEU für die nächsten vier Jahre konzentrieren sich auf drei Hauptthemen: lebenslanges Lernen, Inklusion und Gleichstellung sowie die digitale Transformation der Hochschulbildung. Die FernUniversität in Hagen wird dabei eine führende Rolle in einem zentralen Arbeitsbereich übernehmen, der die Position der Universität im internationalen Kontext weiter stärken soll.
Eines der wichtigsten Projekte innerhalb von OpenEU ist die Entwicklung eines gemeinsamen Katalogs von Bildungsangeboten der teilnehmenden Universitäten. Ein Highlight wird der erste transnationale Bachelorabschluss in Softwareentwicklung sein, der in Zusammenarbeit mit der spanischen Universidad Nacional de Educación a Distancia und der niederländischen Open Universiteit angeboten wird. Darüber hinaus wird ein virtueller Campus entstehen, der den Austausch innerhalb der Hochschulgemeinschaft fördert. Ein weiteres Projekt zielt darauf ab, fünf europäische Universitäten bei der Integration digitaler Bildungsangebote zu unterstützen.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung der Forschungsarbeit von Doktorand:innen, wobei die Kooperation zwischen verschiedenen Forschungsgruppen intensiviert wird. Auch die Entwicklung interuniversitärer Promotionsprogramme wird geprüft, um eine kollaborative Forschungsumgebung für Promovierende zu schaffen.
OpenEU wird von 368.000 Studierenden aus den teilnehmenden Hochschulen getragen, von denen die Mehrheit ein nicht-traditionelles Profil aufweist, mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren und 84 % der Studierenden, die berufliche Verpflichtungen haben. Zudem gehören zur Allianz auch 709.000 Graduierten und 24.000 Mitarbeitenden.
Die Allianz plant, den Studierenden durch hybride, virtuelle und Präsenz-Austauschprogramme internationale Erfahrungen zu ermöglichen. Weitere Programme wie kompaktes Zertifikate (Microcredentials) zu Schlüsselthemen wie Klimawandel, europäische Werte und digitale Transformation sollen das Bildungsangebot erweitern und den Studierenden helfen, spezialisiertere und flexiblere Bildungswege zu gehen.
Ein erstes Angebot innerhalb dieser Initiative wird ein offener Masterstudiengang zu Klimanotstand und Nachhaltigkeit sein, der in allen teilnehmenden Universitäten angeboten wird.
Ein gemeinsames Ziel von OpenEU ist es auch, den Berufseinstieg der Studierenden zu unterstützen. Dazu wird eine Job- und Praktikumsbörse entwickelt, die internationale und hybride Erfahrungen ermöglicht. Außerdem ist die Einführung eines virtuellen Berufsberatungstools geplant.
Die Allianz wird zudem mit wichtigen Netzwerken wie Eurocities und dem Stifterverband zusammenarbeiten, um ein transnationales Bildungsangebot zu schaffen, das den Studierenden wichtige Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt vermittelt.
Ein weiteres zentrales Anliegen von OpenEU ist die Unterstützung der digitalen Transformation von Hochschulen. Dafür wird die Allianz fünf Präsenzuniversitäten bei der Entwicklung digitaler Bildungstechnologien begleiten und die gemeinsame Forschung im Bereich digitale Pädagogik fördern.
Inklusion steht ebenfalls im Mittelpunkt der Allianz. Es werden Programme entwickelt, die sich gezielt an unterrepräsentierte Gruppen richten, wie etwa Frauen in den MINT-Fächern oder Menschen mit Behinderungen. Ein weiteres Projekt soll den Zugang zur Hochschulbildung für Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund verbessern. In Partnerschaft mit der Mediterranean Universities Union (UNIMED) und der Europäischen LEADER-Vereinigung für ländliche Entwicklung (ELARD) wird die Allianz auch Programme zur Förderung des Zugangs zu Hochschulbildung in ländlichen Regionen entwickeln.
OpenEU wird auch ein Mentoring-Programm starten, das bereits an der UOC läuft, und auf europäischer Ebene ausgebaut werden. Gleichzeitig sollen spezifische Forschungs- und Innovationsprojekte im Bereich der digitalen Bildung entwickelt werden.
Die Allianz OpenEU besteht aus 14 Universitäten, darunter zehn aus Europa, sowie verschiedenen Partnerorganisationen, wie der European Association of Distance Teaching Universities (EADTU) und der International Association of Universities (IAU), die das Projekt unterstützen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von FernUniversität in Hagen/ Veröffentlicht am 15.01.2025
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